Nanopositionier- und Nanomessmaschine von DYNEOS AG

Ihr Spezialist für Laser, Photonik & Nanotechnologie in der Schweiz & Liechtenstein

Die Nanopositionier- und Nanomessmaschine für die dreidimensionale Koordinatenmessung arbeitet in einem Messbereich von 25mm x 25mm x 5mm mit einer Auflösung von 0,1nm. Durch eine besondere Sensoranordnung wird eine, in allen drei Koordinatenachsen abbefehlerfreie Messung gewährleistet. Die Messachsen von drei Miniaturinterferometern mit Planspiegelreflektor zur Längenmessung schneiden sich in dem Berührungspunkt des Antastsensors mit dem Messobjekt. Das Messobjekt liegt direkt auf einer beweglichen Spiegelecke. Die Position der Spiegelecke wird durch die drei fest angeordneten Miniaturinterferometer erfasst.
Die Positionierung der Spiegelecke erfolgt mit einem dreiachsigen elektromagnetischen Antriebssystem. Mit zwei Winkelsensoren werden die Winkelabweichungen bei der Positionierung gemessen und ausgeregelt. Das Licht von drei stabilisierten Lasern wird über Lichtwellenleiter aus der Elektronikeinheit in die Interferometerköpfe übertragen. Dadurch entsteht ein kompakter und temperaturstabiler Aufbau der Nanopositionier- und Nanomessmaschine. Das Kernstück der Elektronik ist ein digitaler Signalprozessor (DSP), der alle eingehenden Messignale verarbeitet, die Antriebssysteme regelt und den Messablauf steuert.


Sensoren für die NMM-1

Die Möglichkeit, Messungen mit Nanometergenauigkeit durchzuführen, wird in allen Phasen der Produktentwicklung und Herstellung immer wichtiger, sei es im Prototypenbau, in der Qualitätskontrolle oder in der Prozessanalyse und Endkontrolle von Bauteilen und Baugruppen. Beispiele finden sich bei Mikrozahnrädern, Einspritzdüsen, Presswerkzeugen, Schneidwerkzeugen oder Extrusionswerkzeugen. Die weitere Miniaturisierung dieser Bauteile treibt die Nachfrage nach dreidimensionalen Messungen mit Nanometerpräzision voran. Auch die Form und Maßhaltigkeit von optischen Komponenten und Oberflächen erfordert hochpräzise metrologische Geräte. Die Nanomessmaschine NMM-1, die an der TU-Ilmenau am Institut für Prozessmess- und Sensortechnik entwickelt wurde und von Sios Meßtechnik produziert wird, bietet vielfältige Möglichkeiten zur Lösung dieser messtechnischen Herausforderungen. Die NMM-1 besticht hierbei durch eine Auflösung von 0,1nm in einem Messbereich von 25 x 25 x 5 mm³ und kann mit unterschiedlichsten Antastsensoren ausgerüstet werden. Die metrologischen Eigenschaften der NMM-1 werden weltweit von einigen Staatsinstituten zur Kalibrierung von Transferstandards, beispielsweise Stufenhöhenstandards, ein- und zweidimensionalen Gitterstandards oder Ebenheits- und Rauheitsstandards, genutzt und sind in Ringvergleichen bestätigt worden. Das Grundprinzip der NMM-1 sah bisher nur die Nutzung eines Z-Antastsensors vor, bei dem jedem XY-Wertepaar ein Z-Antastwert zugeordnet wird. Eine solche Messung wird auch als 2,5D-Oberflächenmessung bezeichnet. Das Antasten vertikaler Flächen ist mit 2,5D-Oberflächenmessungen jedoch nicht möglich. Auch bei stark geneigten Oberflächen, die bei Linsen oder Presswerkzeugen auftreten können, geraten solche Messgeräte an ihre Grenzen. Um alle Anforderungen an die hochpräzise Messung von Mikrokomponenten zu erfüllen, ist eine volle 3D-Fähigkeit notwendig.


Aufbau der NMM-1 mit Laserinterferometern

Die NMM-1 besteht aus einem XYZ-Führungs- und Antriebssystem, auf dem eine Zerodurspiegelecke befestigt ist. Diese dient als Reflektor für drei fasergekoppelte Laserinterferometer. Die Laserinterferometer sind an einem thermisch stabilen metrologischen Rahmen befestigt, der ebenfalls aus Zerodur besteht. Die drei Strahlen der Interferometer schneiden sich in einem Punkt, in dem auch das Antastsystem platziert wird. Das Messobjekt wird auf der Spiegelecke positioniert und mit dieser bewegt. Damit ist das Abbe’sche Komparatorprinzip für alle Achsen und Positionen erfüllt. Es besagt, dass systematische Messabweichungen aufgrund von Führungs- und Justierfehlern vermieden werden, wenn das Messobjekt und das Tastsystem fluchtend hintereinander angeordnet werden. Dies bildet die Präzisionsgrundlage der NMM-1. Zwei Winkelsensoren, die nach dem Autokollimationsprinzip arbeiten, messen zusätzlich die Verkippung der Spiegelecke, die anschließend in einem geschlossenen Regelkreis über die Z-Achs-Antriebe ausgeregelt wird. Das Antastsystem arbeitet innerhalb der Nanomessmaschine als Nullpunktindikator. Dank der offenen Schnittstellen können hier unterschiedliche Sensoren eingesetzt werden. Aufgrund verschiedenster Untersuchungen und Erfahrungen der letzten Jahre wurde der mechanische Aufbau angepasst. Hier wären die integrierte Gewichtskraftkompensation sowie das monolithische Design der Spiegelecke zu nennen, die einen flexiblen Umgang mit unterschiedlichsten Messobjekten erlauben. Auch die DSP-Einheit wurde grundlegend überarbeitet. Sie basiert jetzt auf einem schnellen 32-bit-Prozessor und wurde mit einer 4-kanaligen Interferometer-Auswerteeinheit ausgerüstet. Dies ermöglicht die Integration eines interferometrischen Antastsensors in die NMM-1.

3D-Messbereich der NMM-1 und technische Daten

Mess- und Positionierbereich:

  • 25mm x 25mm x 5mm

Auflösung:

  • 0,1nm

Antastsystem:

  • externe analoge Schnittstelle für kundenspezifisches Antastsystem

Kabellänge zwischen Messsystem und Elektronikeinheit:

  • ca. 4m

Abmessungen (H x B x T):

  • NMM-1: 340mm x 420mm x 420mm (ohne Antastelement)
  • Elektronikeinheit: 700mm x 553mm x 600mm
  • Masse: NMM-1: 95kg, Elektronikeinheit: 75kg

Laserschutzklasse nach EN 60825-1:2007: 2M
ANSI Z136.1 (CDRH): II